bis vor einiger zeit war der umgang mit medien einfach.

krone, österreich, ist scheiße.
standard, falter, spiegel, NZZ, SZ und profil ist gut...
presse, kurier, TT usw. geht so...

wobei die letztgenannte zeitung, in anbetracht des umgangs mit den tiroler agrargemeinschaften, tiwag usw. schon auch eher mehr als nur diskussionswürdig wird,

wie geht man persönlich mit "wikileaks" um?
als relativ aufmerksamer medienkonsument ist einem diese... institution? oder aktionsgemeinschaft, wie auch immer man das nennen mag, spätestens seit der veröffentlichung des protokollvideos eines apache kampfhubschraubereinsatzes im irak, bei dem wahllos oder irrtümlich auf unbeteiligte zivilpersonen geschossen, und diese getötet wurden bekannt. mittlerweile wurden mehrere videos dieser art veröffentlicht und man kann sich des eindrucks nicht erwehren, daß den US militärs die collateralschäden, die da angerichtet werden, offensichtlich ziemlich egal sind. "lets shoot" war auf einem der tonbandmitschnitte von einem piloten zu hören. in der nächsten sekunde sieht man wie menschenleiber durch 30 mm projektile, praktisch in kleine stückchen, zerteilt werden.

gestern auf ORF 2, menschen und mächte spezial, hat man einen eindruck davon gewinnen können, warum sich das pentagon eine 120 mann abteilung leistet, um "wikileaks" und dessen gründer julian assange auszuhebeln, mundtot zu machen, und am besten gleich vom erdboden verschwinden zu lassen.
es war, für mich, nur eine frage der zeit, daß so irgendwas, wie eben jetzt seine verhaftung wegen angeblicher vergewaltigung, ausgerechnet in schweden wo es anscheinend das weltweit strengste gesetz diesbezüglich gibt, aus der schublade gezogen wird.
ultrarechte us politiker aus dem republikanischen lager forden sogar, daß man die veröffentlicher und deren informanten wie terroristen behandeln und gegebenenfalls das gleiche strafmaß anwenden soll.
die herren aufdecker müssen aber aufpassen.
die veröffentlichung einer geheimdienstliste möglicher terrorziele schießt aber für meinen geschmack ein wenig über das ziel hinaus.

wie lächerlich mutet im vergleich zu alldem die wortmeldung spindeleggers, bezüglich eines verminderten vertrauens gegenüber amerikanischer diplomaten an, weil offenbar die feststellung gemacht wurde, österreich halte sich selber außenpolitisch für wichtiger als es tatsächlich sei.

daß es sich bei assange um einen getriebenen handeln muß scheint klar, denn aus rein journalistischen gründen tut man sich das nicht an, keinen festen wohnsitz zu haben, praktisch jede nacht woanders zu schlafen, sich und seine familie morddrohungen ausgesetzt zu sehen und all die vorgänge, die schon mehr als nur kafkaesk anmuten.

und nun wird ihnen überall der saft abgedreht. einer nach dem anderen server versagen denen die dienste. im gegenzug wird amazon, mastercard usw. lahmgelegt. " fignt club" lässt grüssen.

mich jedenfalls, läßt das nicht kalt.
mich interessiert was da alles noch in weiterer folge passieren wird. jedoch nicht aus dem grund, weil da einer ist der dem establishment ans schienbein tritt, sondern vielmehr aus dem grund weil mich menschen, die bereit sind alles zu opfern, alles in kauf zu nehmen, mit alles meine ich nicht nur unbequemlichkeiten, sondern im grunde ein scheiß leben in kauf nehmen um der öffentlichkeit (das sind wir alle) die wahrheit nicht vor zu enthalten, faszinieren.