österreich ist ein kurioses land.
ausgerechnet einer wie der lugner findet öffentliches gehör wenn er die ladenöffnungsdiskussion lostritt.
ich weiß, dieses thema ist nicht ganz brandaktuell, ich stolperte heut im profilarchiv über den
artikel von rosemarie schwaiger. dieses thema ist, neben der textumgestaltung der bundeshymne, so ziemlich das absurdeste was da in letzter zeit die medien beschäftigt.
in unserem schönen land leben wir nämlich in einer "montag 8 uhr bis samstag 12 uhr" gesellschaft. zumindest weite teile der bevölkerung. bei banken, ämtern, handwerkern (kurze woche, lange woche, der pfusch er lebe hoch) usw. ist es ja noch schlimmer.
seitens der gewerkschaft wird da immer das gespenst der profitgier und der gewinnmaximierung aus der flasche gelassen, um die armen allein erziehenden mütter vor der ausbeutung zu schützen.
jetzt frage ich mich aber ernsthaft wozu es dann eine arbeitnehmervertretung, AK, gewerkschaft, ein dienstzeitengesetz und einen kollektivvertrag gibt.
"kein bedarf" oder "braucht niemand wird auch noch ins treffen geführt bzw. "argumentiert". ich kenne zwar den im artikel besagten laden am praterstern nicht, aber ich kenne den M-preis am innsbrucker hauptbahnhof, wer einmal gesehen hat was sich dort sonntags abspielt weiss, dass "kein bedarf" eine blanke lüge ist.
interessanterweise werden sonntags angebotene dienstleistungen anderer branchen, von all den herrschaften, aber recht gern in anspruch genommen. es wird selbstverständlich in ein wirtshaus essen gegangen, mit dem zug verreist oder was auch immer.
diese diskussion ist an verlogenheit nicht zu überbieten, kein mensch kann mir plausibel erklären warum dieses ganze theater nur für diese eine wirtschaftssparte veranstaltet wird, so als ob es zb. in der gastronomie keine allein erziehenden mütter bzw. familien geben würde oder die frau hinter der kinokassa sonntag abends nix besseres zu tun hätte als karten für "harry potter" zu verkaufen.